Happy birthday, Canada

Dieses Wochenende ist Canada Day und nicht irgendeiner, sondern dieses Jahr wird Kanada sweet little 150 Jahre alt. Kanada lässt sich die cross-country Party 500 Millionen Dollar kosten. Mit dabei ist zum Beispiel eine überdemensionale 13.600 kg Quitscheente, für schlappe 200.000 Dollar, die einige Waterfront Festivals in Onatrio anschwimmen soll. Die privaten Haushalte putzen sich ebenfalls heraus, allerdings nicht mit gelben Gummitierchen, sondern in den Gärten werden Fähnchen in die Erde gesteckt, der Rasen wird noch mal akurat gemäht und Fahnen  werden gehisst. Außerdem gibt es überall Feuerwerkskörper zu kaufen. Der 1. Juli ist der große Tag hier, Nationalfeiertag, auch für Antonio. Seit dem 14. August 2014 ist er kanadischer Staatsbürger. Kanada hat ihm viel gegeben und er hat viel für Kanada gegeben. Eine sehr wichtige Gruppe in diesem Land, die Indianer, Native Americans oder First Nations (folgend First Nations genannt) hatten und haben so ein ausgeglichenes Verhältnis mit der Second Nation bisher nicht. Die First Nations haben dem Land viel gegeben und das Land hat viel, viel zu viel von ihnen genommen. Auf der Geburtstagsfeier werden wohl deshalb einige Stühle leer bleiben. Warum es reaktionäre Canada150-Bewegungen gibt, illustriert ein wichtiger Zeitungsartikel über den ich kürzlich in einem (natürlich, wo sonst) Waschsalon gestolpert bin.  “Indigenous People see little reason to celebrate Canada150”. Folgend eine Teilübersetzung aus einem Bericht der Zeitung Metronews vom 14. Juni 2017.

 

“Kanada könnte sich nicht selbst feiern, wenn es die Unterdrückung der First Nations nicht gegeben hätte, sagt Pam Palmater, Anwältin und Vorsitzende des Zentrums für indige Staatsführung an der Ryerson Universität. “Kanada konnte nur durch Genozid und Land- sowie Ressourcenraub entstehen und existieren sowie durch die andauernden diskriminierenden Gesetze und Politiken und dem Ausschluss aus unseren Territorien”, sagt sie. Verglichen mit der Geschichte indiger Völker, die mindestens 10.000 Jahre zurückgeht, scheint Kanada’s 150 Meilenstein kurios, stellt Isaac Murdoch vom Stamm der Serpent River First Nations, fest. “10.000 Jahre unserer Geschichte zu ignorieren, schließt uns aus, wenn Kanada nur seinen 150 Geburstag feiert,” sagt Murdoch. “Es ist albern, dass in diesem Land nur 150 Jahre gefeiert werden, wenn indige Menschen schon immer hier sind.”

 

Als europäische Einwanderer nach Kanada kamen, nutzten sie zunächst das Wissen der First Nations um in den rauen Elementen und schroffem Terrain zu überleben sowie als militärische Verbündete und für den Fellhandel. Sobald der Fellhandel eingebrochen war und die militärische Bedrohung durch die Vereinigten Staaten nachgelassen hatte, wurden indige Menschen eher zu einem Hindernis für die Gründung von Siedlungen und für die Ausbeutung von Rohstoffen.

 

Senator Murray Sinclair sagt, dass die Beziehung basierend auf Missbrauch und Ausbeutung zwischen Kanada und der indigen Bevölkerung lang genug gedauert hat. Scheidung ist allerdings keine Option. Keiner der beiden Seiten wird je das Feld verlassen. Die nächsten 150 Jahre sollten von daher auf das Lernen von Co-Existenz ausgerichtet sein, basierend auf Aufrichtigkeit und Gleichwertigkeit.

 

“Keiner geht. Wenn keiner weggeht, bleibt die Frage, wie wir hier auf diesem Land gemeinsam zurechtkommen?””

 

Ein wichtiger Aspekt zu all den Feierlichkeiten und Oh, Canada-Gesängen, der hier im Land entsprechend kontrovers diskutiert wird.

 

 

 

 

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