Auf eine Fahrradtour durch Kopenhagen

Wenn Kopenhagen ein Yankee-Candle-Duft wäre, dann ganz sicher Clean Cotton. Die Stadt inklusive ihrer Einwohner strahlt einen frische Wäsche Charakter aus, der sich gewaschen hat. Man fühlt sich wohl, denn nichts und niemand ist aufdringlich, alles ist so schön, so sauber, so frisch und freundlich.
So frische Wäsche eben.

 

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Beim Schlendern durch die Straßen schaue ich in aufgeschlossene Gesichter deren Körper geschmackvoll gekleidet sind. Der Style ziert die Menschen, lenkt nicht ab, ist nicht extravagant, sondern einfach schön. Dänische Familien begegnen mir, deren blonde Erscheinung so fein nordisch ist, so frischgewaschen. Der Vater auf dem Sattel des schicken Lastenfahrrads und der Rest der blonden Pracht vorne im Körbchen. Wird aus der rein optischen Begegnung ein Zusammentreffen, ist es angenehm und ich bin immer auf eine freundliche und offene Reaktion auf meine Anliegen gestoßen. Die Dänen machen einen ausgeglichenen Eindruck. Das lässt sich auch empirisch bestätigen, denn laut dem United Nation’s World Happiness Report sind die Menschen hier die glücklichsten Menschen der Welt. Das Glück der Dänen liegt, laut der Studie, vor allem im Hygge, es sich gemütlich machen, Zeit für sich und die Lieblingsmenschen haben.

Die Bewohner einer Stadt sind das Ying und die Wohlfühl-Infrastruktur das Yang. Kopenhagen ist lebenswert, denn es passt zusammen. Das Ying und Yang hier ergeben diese wohlig-frische Clean-Cotton-Atmosphäre. Die Stadt bietet ihren Einwohnern, wie Besuchern nicht nur lecker Softeis und Hotdog an jeder Ecke, sondern auch gepflegte  und saubere Grünflächen, Verkehrsmittel, Wasser- und Radwege. Das Rad ist das beliebteste Fortbewegungsmittel in der nicht allzu großen Stadt. Gemütlich geht es auf dem Sattel vorbei am harmonischen Zusammenspiel historischer Bauten und moderner Wasser-Raum-Licht-Architektur. Irgendwo dazwischen lässt es sich gut leben. Ebenfalls dieser Eindruck lässt sich wissenschaftlich bestätigen, denn Kopenhagen ist mehrfach zur lebenswertesten Stadt der Welt ausgezeichnet worden.

 

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Das Absteigen vom Rad lohnt sich für Christiania Freetown. Eine anarchistische Community mit eigener Flagge, Hymne und ihren eigenen Regeln – z. B. knipsen verboten, kifffen erwünscht.
Der Marktplatz und der Green Light District ist das Zentrum der Gemeinde. Hier gibt es eine Mischung aus Hippie-Rasta-Kunsthandwerk, -kitsch und -klamotten zu kaufen und an jeder Ecke wird Bio-Rauschgift offen angeboten, dass in Wolken über dem Platz steht. Schnell abbiegen und in die kleineren Wege verschwinden. Hier wird es schön, es ist ruhig. Mich faszinieren die wirklich sehr individuellen Wohnformen und Gartengestaltungen. Auf einem Rundweg am Wasser entlang eröffnen sich immer neue Perspektiven auf bunte Holzhäuser und wild-kreierte Kunstinstallationen.

Einige kurze Radel-Momente weiter, ist in der Innenstadt alles zu erreichen. Es geht vom Königspalast und seinen Fellmützchen über Nyhavn, wo alte Segelboote Schlange liegen und bunte Fassaden zum Dauerknipsen einladen, bis zur ewig langen 11km-Einkaufsstraße, die auf mich mit meiner mühsam aufrechtzuerhaltenden Konsumentsagung nicht so eine Anziehungskraft ausüben sollte. Die überall uniformen Geschäfte lasse ich also links liegen und widme mich der Straßenkunst, die in dieser Fußgänger zuhause ist. Mein Mann und seine Gitarre sind für unseren einwöchigen Aufenthalt hier zu hören und unser Freund, Peter Jones, der hier schon seit über 30 Jahren seine Musik spielt und ein fester kultureller Bestandteil dieser Stadt ist.

Es ist Abend, blaue Stunde. Die Touristenmassen sind auf ihren Kreuzfahrtbunkern zum Bingo verabredet. Nur zu dieser Zeit kann man der kleinen Meerjungfrau, Wahrzeichen der Stadt, ungestört in die Bronzeaugen schauen. Am Ende eines Kopenhagen-Tages geht es nämlich nur um das Eine und die Eine: ein Foto mit dem Fabelwesen.

…auch in Kopenhagen ist nicht immer nur alles Clean Cotton, sondern eben auch mal Hotton-Totten…

 

Dazu das Video nicht verpassen: voller Meerjungfrau-Manie & zauberschöner Kopenhagen-Impression inkl. spektakulärem Naturschauspiel & dänischer Musik!

Kopenhagen – es geht nur um das und die EINEAuf eine Fahrradtour durch Kopenhagen voller Meerjungfrau-Manie & zauberschöner Kopenhagen-Impression inkl. spektakulärem Naturschauspiel! Mit Musik von “Vi To Er Smeltet Sammen” by Stoffer & Maskinen

Posted by Hippie Happy Holistic on Sonntag, 19. Juni 2016

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One thought on “Auf eine Fahrradtour durch Kopenhagen

  1. Es ist eine wahre Freude, den so wohl formulierten Reisebericht über Dänemarks schöne Hauptstadt zu lesen. Am liebsten würde ich mich sofort auf den Weg machen, wenn ich die traumhaften Fotos sehe. Getoppt wird das Ganze noch von dem informativen Video. Ich bin begeistert, einfach großartig!

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