Endlich, wir sind on the road! Nicht, dass wir das nicht schon vorher gewesen sind, aber jetzt ist alles anders. Die 5.064 Kilometer, die wir nach Vancouver zurück gelegt haben, waren ein Ankommen, um starten zu können. Das Eintauchen von Antonio’s Fahrrad in die Pazifikbrandung war der offizielle Startschuss unserer Tour “from the roots, in the right direction”.
Montagabend sind wir nach einer langen Fahrt aus den Rocky Mountains (Lake Louise), bei Chris in Coquitlam, Greater Vancouver Area, angekommen. Dieser wundervolle Mensch hat uns der Himmel geschickt. Wir haben ihn und seinen Vater bei unserer letzten Kanadatour an einer Tankstelle kennengelernt, die Beiden waren bei einem Auftritt von uns und wir haben sie einmal besucht. Jetzt sind wir wieder da und Chris öffnet uns herzlich seine Tür. Wir parken für die nächsten Tage vor seinem Haus und dürfen unsere Wäsche bei ihm waschen. Das Schicksal kann so gnädig sein und so hatte Chris gerade einen Fahrradreparatur-Kurs abgeschlossen und konnte Antonio sogar noch ganz wichtige Hilfestellungen und eine technische Einweisung geben. Der Punkt hatte uns die ganze Zeit noch auf der Seele gelegen, denn Antonio konnte bisher nur fahrradfahren, aber kein Fahrrad reparieren.
Am Donnerstag hatten wir unser erstes Art Takes Action Event in Vancouver. Ein Konzert mit Antonio und zwei anderen Performern. Die Location war der Hammer und die Musik war klasse, nur leider haben das nicht viele Leute mitbekommen, weil kaum jemand da war. Ich war besonders enttäuscht, weil ich so viel dafür getan und organisiert hatte, doch leider stand das Event unter keinem guten Stern und war dennoch eine Freude, weil die Musiker super waren und die Leute, die dagewesen sind, gute Stimmung gemacht haben. Die Donnerstagnacht nach dem Event und vor dem Tourstart haben wir auf einem Walmart-Parkplatz in Nord Vancouver verbracht.
Vancouver ist nach meiner Umfrage 2015, die beliebteste Stadt im ganzen Land unter Kanadiern. Dieses Mal konnte ich das auch nachvollziehen. Vancouver ist eine angenehme, freundliche Stadt, umgeben von spektakulärer Natur. Jetzt im Frühling blüht es überall, das Wetter ist mild und die vielen Hochhäuser wirken nicht ganz so kalt. Wie die meisten Hafenstädte, zieht auch Vancouver jede Menge Drogenabhängige und Obdachlose an, gleichzeitig aber auch tausende reiche Chinesen. Die Lebensqualität ist hoch und irgendwie scheint jeder sportlich und Outdoor affin zu sein. Van, wie von den Einwohnern genannt, wird vom Pazifik umspült und es gibt in der Stadt, z. B. im wunderschönen Stanley Park, natürliche Strände und man kann schwimmen.
28. April 2017. Wir sind nicht zum Schwimmen in den Stanley Park gekommen, sondern um unsere Tour standesgemäß zu beginnen: mit einem Eintauchen der Räder in den Pazifik. Gegen 9:30 Uhr sind wir da und erwarten Chris, der Antonio aus der Stadt herausbegleiten wird. Hatte ich schon erwähnt, dass er ein Engel ist?!
Auf geht’s. Chris und Antonio ihre Räder schleppend, ich mit Kamera und Videokamera ausgerüstet, gehen wir die Treppe zum Strand runter – es ist so schön hier! Für mich ist es jedes Mal besonders, dem Pazifik zu begegnen. Für mich die ultimative Fernweh-Weite, Mythos und Exotik. Hier sind wir nun. Antonio spricht ein paar Worte in die Kamera, wir machen Fotos und das Fahrrad wird in die Brandung eingetaucht. Das war’s, wir können es alle nicht erwarten, es muss jetzt einfach losgehen! Die Beiden starten, ich bleibe mit dem big buddy, unserem Womo, zurück.
Wie es läuft, solo on the road zu sein, lest Ihr im nächsten Beitrag.
Link zu Antonio’s Tagebuch mit Videos
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