Be aware of the bear

Ich habe meine erste Fahrt mit unserem 7 Meter Wohnmobil hinter mir! Als ich auf den Fahrersitz gewechselt bin, habe ich mich dann sicherheitshalber erkundigt, wo gleich noch mal das Gas und wo die Bremse war. Antonio fand das nicht lustig, ich aber auch nicht, denn ich meinte es ernst. Wir hatten auf einer Art Rondel geparkt, von dem es zu fast allen Seiten steil und steinig hinab ging und ich wollte lieber sichergehen, als untergehen. Auf dem Highway fährt sich unser Big Buddy ganz geschmeidig und beschleunigen macht fast Spaß. Das Womo ist von 2016 und hat vorne im Cockpit einen futuristischen Bildschirm, der einem beim Blinken, dank Kameras, die Seiten des Fahrzeugs anzeigt: Tod dem toten Punkt. Noch mag ich aber eher ungern nach links oder rechts, geschweige denn rückwärts fahren.

Dennoch, ich habe uns sicher stundenlang durch Ontario kutschiert. Die Nacht haben wir an einem für uns magischen Punkt verbracht: Batchawana Bay. Als wir 2015 unsere erste Tour durch Kanada gemacht haben, sind wir mitten in der Nacht auf einem Parkplatz geendet und am nächsten Morgen wurden wir mit einem wunderschönen Blick auf einen riesigen See überrascht. Ich bin total erquickt direkt in den See gesprungen und habe mir das erste und bisher einzige Mal in meinem Leben, ganz wildromantisch meine Haare mit Seewasser gewaschen. Auf dem Rückweg sind wir damals noch mal hier gewesen und auf unserer Hochzeit hat meine Familie am Batchawana Bay Tisch gesessen. Diesem Ort haben wir somit ein Denkmal gesetzt und es ist schon überraschend, wo man im Leben überall zweimal hinkommt.

 

 

Batchawana, sollte Antonio seinen Hit für diesen Sommer nennen, finde ich. Batchawana, Banana, Havana. An Sommer ist hier nur leider noch so gar nicht zu denken, denn heute musste ich zu meinem Schrecken noch mal Schnee sehen. Hier in der Gegend kann man noch die schmelzenden Schneeberge, die im Winter an den Straßen aufgetürmt wurden, sehen. Auch die Seen in der Gegend sind teilweise noch zugefroren. Die nette Frau von der Tankstelle, hat mir erklärt, dass es hier in der Gegend im Winter bis -30 Grad kalt wird und der Schnee meterhoch fällt und so kommt es, dass man teilweise im Juni noch hier und da Schnee im Gebüsch findet.
Wem Batchawana Bay zu batchawana ist, fährt am besten gleich zur Pancake Bay um die Ecke weiter. Die Buchten mit den lustigen Namen gehören alle zum Lake Superior, einer der größten Seen der Erde. Jetzt fahren wir gerade von durch den Lake Superior Provincial Park. Die Fahrt ist spektakulär schön, denn rechts und links der Straße, wird uns Natur der Extraklasse geboten: zur einen Seite taucht immer wieder der Lake Superior auf und auf der anderen kleine Seen, reißende Flüsse, Wasserfälle, kantige Felsformationen und diese klassischen Kanada-Tannen. Herrlich, but be aware of the bear…

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